Risiken: Alte Häuser sanieren

Von Redaktion

Den Traum vom Eigenheim hegen viele Menschen. Ein Haus zu bauen, geht jedoch mit einigen Herausforderungen einher. Neben der Suche nach einem geeigneten Standort müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Da passende Grundstücke aber heutzutage rar gesät sind, entscheiden sich viele Menschen für den Kauf und die Sanierung eines alten Hauses. Doch auch hier lauern einige Gefahren und Herausforderungen. Ein Bestandshaus, welches in einem guten Zustand ist, zu finden, ist nicht immer leicht. Zumal die Nachfrage wächst und sich der Immobilienmarkt in einem stetigen Wandel befindet. Konnte eine geeignete Immobilie gefunden werden, beginnt die Planung. Worauf es bei dieser zu achten gilt und welche Gefahren hier lauern können, verrät der folgende Artikel.

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Beim Sanieren eines alten Hauses lauern einige Gefahrenquellen, die Sie unbedingt auf dem Schirm haben sollten

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Welche Gefahrenquellen lauern in alten Häusern?


Leider befinden sich gerade ältere Objekte in einem unzureichenden oder stark renovierungsbedürftigen Zustand. Jedoch muss das nicht zwangsläufig etwas Negatives sein. Im Gegenteil, solche Immobilien werden meist zu günstigen Konditionen abgeben. Dennoch sollten alle relevanten Faktoren vor einem Kauf berücksichtigt werden. Auch wenn die Immobilie an sich kostengünstig ist, können versteckte Gefahren bei der Sanierung lauern.

Gefahrenquelle #1: Marode Wasserleitungen

Je nach Alter des Hauses müssen vordergründig die Elektronik sowie die Wasserleitungen erneuert werden. Insbesondere veraltete Wasserleitungen können große gesundheitliche Schäden verursachen. Hierbei haben die verbauten Materialien einen großen Einfluss auf die Wasserqualität. Bakterien, Viren, Schadstoffe oder Keime können sich unter anderem in dem Leitungswasser befinden.

Um potenzielle Gefahren direkt zu Beginn ausschließen zu können, sollte die Wasserqualität Zuhause bestimmt werden. Mithilfe verschiedener Wassertests kann eine genaue Bestimmung erfolgen. Gleichzeitig kann schnell ausgeschlossen werden, ob sich gesundheitsschädliche Stoffe im Wasser befinden. Eine wichtige Maßnahme, die unter Umständen die Erneuerung der Leitungen überflüssig machen kann.

Einen weiteren Einfluss auf die Wasserqualität hat zudem der Standort. Aufgrund dessen sollte der Standort vor einem Hauskauf gründlich durchleuchtet werden. Wo befindet sich das Haus? Wie sieht die Umgebung aus? Gibt es eventuell Felder und Wiesen in der Nähe, die von einem Bauern beackert werden? All das sind Fragen, die im Vorfeld beantwortet werden sollten.

Gefahrenquelle #2: Standort in der Nähe von Gewässern

Der Standort kann ebenfalls einen Einfluss auf die Bausubstanz haben. Häuser, die nah am Wasser gebaut sind, können zu einer erhöhten Feuchtigkeit neigen. Das ist speziell dann der Fall, wenn die Objekte über eine schlechte oder unzureichende Dämmung und Isolierung verfügen. Müssen Fassade und Dämmung erneuert werden, kann das schnell ins Geld gehen. Zumal im Vorfeld ermittelt werden muss, wie hoch der Feuchtigkeitsanteil im Gemäuer ist.

Gefahrenquelle #3: Lösemittel und Formaldehyd

Früher wurden Span- und Presskorkplatten, Versiegelungen und Dämmstoffe, Wand- und Bodenbeläge verbaut, die Lösemittel und Formaldehyd enthalten. Das Stichwort VOC ist hier zu nennen, auf Deutsch: flüchtige organische Verbindungen. Diese verursachen zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein oder Schlafstörungen, manche der Verbindungen stehen jedoch auch im Verdacht, Krebs erregend zu sein.

Zwar lassen sich die schädlichen Stoffe relativ einfach herauslüften, sie treten aber immer wieder auf, wenn die Gefahrenquelle nicht beseitigt wird. Wer ein altes Haus saniert, sollte daher ganz genau hinschauen und möglichst alles entfernen, das eventuell Formaldehyd und andere flüchtige organische Verbindungen enthält.

Gefahrenquelle #4: Gefährliche Fasern

Wenn wir hier von gefährlichen Fasern schreiben, ist hier insbesondere Asbest zu nennen. Einst galt das Material als Wunderbaustoff, denn es ist nicht brennbar und weist allerlei gute Eigenschaften aus, die es für das Bauen interessant machen. Allerdings sind die Fasern krebserregend, so dass es seit 1993 ein bundesweites Herstellungs- und Verbreitungsgebot gibt. Es ist aber bereits sehr viel länger bekannt, dass Asbestfasern krebserregend sind und Krankenheiten hervorrufen können.

Aber in einem alten Haus lauern noch zahlreiche Möglichkeiten, wo Asbest zu finden sein kann. Zum Beispiel in Fassaden- oder Dachplatten, aber auch in Dichtungen, Nachtspeicheröfen, Klebemassen oder Lüftungskanäle. Wenn Sie diese im Zuge der Sanierung entfernen, können die Fasern freiwerden und ihre schädigende Wirkung entfalten. Sollten Sie nicht wissen, was bei Ihnen verbaut ist, sollten Sie unbedingt den Fachmann tragen und auf jeden Fall bei der Entsorgung Schutzausrüstung tragen.

Gefahrenquelle #5: Schimmel und Hausschwamm

Schimmel ist etwas, das in vielen alten Häusern zu finden ist – sei es, weil irgendwo etwas undicht ist oder weil sich die warme und feuchte Heizungsluft an kalten, ungedämmten Außenwänden absetzt. Gut ist, wenn der Schimmel sichtbar ist, doch häufig wächst er jedoch im Verborgenen. Wird zum Beispiel der Dämmstoff feucht, ist das oft gar nicht zu sehen, dennoch blüht im Inneren der Schimmel, der dann zum Vorschein kommt, wenn Sie das Haus sanieren.

In eine ähnliche Richtung gehen Hausschwamm und Co., die Holzbauteile befallen und derart schädigen können, dass sie ihre Tragfunktion verlieren. Das ist ein Mangel, der unbedingt beseitigt werden muss und der ziemlich ins Geld gehen kann. Wollen Sie einen Altbau kaufen, sollten Sie sich vorher ganz genau anschauen, ob nicht solche Schäden zu beobachten sind. Hier ist es auf jeden Fall wieder zu empfehlen, sich zur Besichtigung einen Fachmann mitzunehmen oder diesen zumindest vorher zu Rate zu ziehen, bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben.

Gefahrenquelle #6: Pestizide und Weichmacher

Neben den bereits erwähnten leichtflüchtigen organischen Verbindungen gibt es noch die schwerflüchtigen. Auch hier Vorsicht angesagt, denn die sogenannten SVOCs beeinträchtigen die Wohngesundheit ebenfalls. Dazu zählen zum Beispiel Pestizide wie die Holzschutzmittel PCP und Lindan, Flammschutzmittel oder Weichmacher.

Die SVOCs treten über einen langen Zeitraum aus und können zum Beispiel in PVC-Böden, in Wandfarben, Lacken, Klebstoffen oder Türdichtungen enthalten sein. Pestizide und Flammschutzmittel sind zum Beispiel in älteren Wärmedämmungen enthalten. Haben Sie sehr dunkel gestrichene Dachbalken aus den 1950er- oder 1960er-Jahren, sind diese sehr wahrscheinlich mit PCP belastet.

Nicht immer vom Schlimmsten ausgehen

Natürlich gibt es auch ältere Immobilien, die sich in einem guten Zustand befinden. Nicht jedes Haus geht mit einem Stau an Renovierungsarbeiten einher. Dennoch sollte dem Hauskauf stets eine gründliche Planung vorausgehen. Auf diese Weise können potenzielle Gefahrenquellen und Kostenpunkte frühzeitig ermittelt werden. Es kann sich außerdem lohnen, sich selbst einen gewissen Spielraum einzuräumen. Manchmal kann die Suche nach einem geeigneten Haus langwierig und müßig sein. Am Ende zahlt es sich aber aus. Ein undichtes Dach, Wärmebrücken sowie unzählige Renovierungsarbeiten können den Traum vom Eigenheim schnell in einen Albtraum verwandeln. Sinnvoller ist es, der Sache mit Ruhe und Geduld entgegenzutreten und jeden einzelnen Schritt mit Bedacht zu gehen. So wird der Traum eines eigenen Hauses rasch zur Realität.

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1 Gedanke zu „Risiken: Alte Häuser sanieren“

  1. Die Schimmelsanierung sollte auf jeden Fall gründlich gemacht werden. Schimmelpilz kann auch die Bausubstanz angreifen wenn er länger wirkt. Aber gute Tipps!

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