Was tun bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben?

Von Redaktion

Viele Allergiepatienten können ein Liedchen davon singen: Trotz erkennbarer Allergiesymptome erweist sich die Suche nach der Ursache als eine langwierige Odyssee. Eine Allergologin oder ein Allergologe kann bei der Ursachenforschung helfen, um die Beschwerden anschließend durch eine geeignete Therapie zu lindern oder zu beseitigen.

Dabei ist eine spezifische Immuntherapie eine mögliche Option. Die oftmals bessere und schonendere Möglichkeit ist in vielen Fällen jedoch die Reduktion des Kontaktes mit dem Allergieauslöser. In Bezug auf den Hausstaub haben Fachleute eine ganze Reihe von Maßnahmen ausgearbeitet, mit der man eine signifikante Verbesserung des Befindens erreichen kann.

Hausstaubmilben
Hausstaubmilben sind der Auslöser für Allergien

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Woraus setzt sich Hausstaub zusammen?

Hausstaub hat keine einheitliche und gleichbleibende Zusammensetzung. Er kann sich je nach Jahreszeit und sogar von einem Zimmer zum nächsten unterscheiden. Den größten Anteil machen allerdings zumeist Haare, Hautschuppen, getrocknete Reste von Nahrungsmitteln, Federn, Pilzsporen, Bakterien, Blütenpollen und Hausstaubmilben aus.

Bei jedem einzelnen dieser Bestandteile handelt es sich um einen potenziellen Allergieauslöser. Fast immer lässt sich eine diagnostizierte Hausstauballergie allerdings auf die Hausstaubmilben beziehungsweise auf deren Ausscheidungen zurückführen. In jedem Haushalt findet man Hausstaubmilben, auch wenn diese mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sie ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen, daher ist die Matratze einer ihrer bevorzugten Aufenthaltsorte.

Eine Wassermatratze bildet hier jedoch eine Ausnahme, da sie den Milben keine Rückzugsmöglichkeit bietet. Aus anderen Betten und Polstermöbeln lassen sich die getrockneten Kotpartikel von Milben und die mit ihnen vergesellschafteten Pilze nur äußerst schwierig entfernen. Auch Teppichböden sind in diesem Zusammenhang zu nennen, in denen Staubläuse oder Silberfische zusätzlich zum Auftreten der allergischen Symptome beitragen können.

Gesund schlafen
Gesund schlafen mit einem Wasserbett

Erschwerend trägt dazu bei, dass die Milben in der Nähe der Menschen optimale Lebensbedingungen vorfinden. Am liebsten haben sie eine Umgebungstemperatur von 25 bis 30 Grad und eine relative Luftfeuchte von etwa 65 bis 80 Prozent. Abgesehen von Boxspring Wasserbetten oder anderen Betten mit Wassermatratzen bietet das Nachtlager genau diese Bedingungen. Daher werden Matratzen fast zwangsläufig zum Reservoir für Milben.

Eine sogenannte Sanierung des Bettes ist daher der erste Schritt, um die Symptome einer Hausstauballergie zu bekämpfen. Wer Haustiere hat, sollte diesen außerdem spätestens ab jetzt absolutes Schlafzimmerverbot erteilen. Denn deren Fell oder Federn sowie Hautschuppen und Futterbestandteile sind für die Milben ebenfalls ein gefundenes Fressen.

Was sind die Symptome einer Hausstauballergie?

Die allergischen Reaktionen auf den Hausstaub beziehungsweise auf bestimmte Bestandteile sind unterschiedlich und können verschieden stark ausfallen. Meistens treten die Beschwerden ganzjährig auf und betreffen vor allem die Augen und die Atemwegsorgane. Augenjucken und -Tränen sowie Niesanfälle, Schnupfen, Husten und Atemnot sind typische Symptome.

Bei feuchtwarmer Witterung sowie am Anfang und am Ende der Heizperiode kommt es oftmals zu besonders starken Symptomen, die sich geradenach dem morgendlichen Aufwachen oder beim Aufschütteln der Betten zusätzlich häufen. Betroffen sind allerdings nicht nur Erwachsene, sondern oftmals schon Kleinkinder. Bei diesen lässt sich eine Hausstauballergie allerdings aufgrund der insgesamt größeren Häufigkeit von Infekten schwieriger diagnostizieren.

Trotzdem können Eltern auf bestimmte Zeichen achten, etwa auf Hustenanfälle ohne erkennbare Erkältung oder ein angestrengtes Atmen mit pfeifenden beziehungsweise keuchenden Geräuschen. Eine eventuell nicht erkannte Allergie kann den kindlichen Organismus dauerhaft schwächen und ihn so anfälliger für Atemwegsinfekte machen.

Welche Maßnahmen helfen gegen Hausstaubmilben?

Hausstaubmilben verteilen sich leider nicht gleichmäßig in der Wohnung. Es gibt einige Orte, die sie besonders bevorzugen. Gerade hier gilt es anzusetzen, um den Schädlingen ihren Lebensraum zu entziehen.

  • Im Wasserbett finden die Milben keine Möglichkeit zur Einnistung.
  • Auch Latexmatratzen bieten keinen Lebensraum für Hausstaubmilben, allerdings haben diese den Nachteil, dass Sie nicht den gleichen Komfort haben wie Wassermatratzen
  • Für andere Matratzen kann man sogenannte Encasing-Bezüge verwenden, die eine unüberwindbare Barriere für die Milben darstellen. Diese sollten jedoch mindestens viermal im Jahr gewaschen werden.
  • Geeignete Bettbezüge lassen sich bei Temperaturen von mindestens 60 Grad waschen. Baumwolle und Leinen sind Beispiele für zudem besonders hautfreundliche Materialien.

Die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sollte generell möglichst gering sein. Regelmäßiges Lüften ist daher unerlässlich, eventuell kann man auch spezielle Luftentfeuchter einsetzen. Gerade bei kühler beziehungsweise kalter Witterung kann man besonders gut gegen die Hausstaubmilben anarbeiten. Denn diese vertragen keine Kälte und sterben oft schon kurze Zeit nach dem Öffnen des Fensters ab. Staubfänger sollten im Schlafzimmer weitestmöglich vermieden werden. Teppiche sind deshalb keine gute Wahl, ein Kork-, Laminat- oder Parkettboden hingegen lässt sich einfach reinigen und ist kein Habitat für Milben oder andere Schädlinge.

Nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch in anderen Räumen der Wohnung sollte alle Sitzmöbel und Flächen entweder abwischbar sein oder über waschbare Auflagen beziehungsweise entsprechende Bezüge verfügen.

Gibt es noch weitere Tipps gegen Hausstaubmilben?

Diese genannten Maßnahmen lassen sich tatsächlich noch durch einige praktische Tipps ergänzen. Jede einzelne davon trägt zu einem besseren Befinden bei einer Allergie gegen Hausstaub bei..

  • Eine Frisierkommode steht im Bad besser als im Schlafzimmer. Denn Frisieren lösen sich immer Haare und Hautschuppen.
  • Auch Plüschtiere können ein Habitat für Milben sein. Aus diesem Grunde sollten sie regelmäßig gewaschen oder in den Eischrank gelegt werden.      
  • Beim Staubsaugen wird vorhandener Staub vor seiner Beseitigung aufgewirbelt. Für Allergiker empfiehlt es sich daher, bei dieser Arbeit eine FFP2-Maske zu tragen.

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