Holz oder WPC, Naturstein oder Fliesen? Sie wollen Ihre Terrasse neu anlegen und überlegen nun, welcher Terrassenbelag der beste ist? Hier erfahren Sie alles über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Terrassenbeläge. Außerdem verraten wir Ihnen, an welchen Kriterien Sie sich bei der Entscheidungsfindung orientieren können.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Holz als Terrassenbelag
- WPC als Terrassenbelag
- Betonplatten/Pflastersteine als Terrassenbelag
- Fliesen/Feinsteinzeug als Terrassenbelag
- Kies und Splitt als Terrassenbelag
- Naturstein als Terrassenbelag
- Welcher Terrassenbelag soll es sein?
Holz als Terrassenbelag
Holz als Belag für die Terrasse bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten, da es in vielen Ausführungen und Farben erhältlich ist. Außerdem wirkt das Gesamtbild sehr elegant aber gleichzeitig natürlich und einladend.
Besonders beliebt sind Holzarten wie die Eiche, Kiefer, Fichte oder Douglasie. Das Holz der Lärche ist besonders wetterfest, da es durch die eigens produzierten Harze sehr hart und sogar wasserabweisend ist. Demgegenüber steht jedoch, dass die Lärche regelmäßig mit Holzschutz bearbeitet werden sollte, weil es sonst schnell verblasst.
Tropische Hölzer wie Cumaro, Bangkirai oder Teak eignen sich ebenfalls sehr gut als Terrassenholz. Sie sind äußerst robust und sind wie Teak besonders ölhaltig und somit wasserabweiden. Tropenhölzer sind aus ökologischen Gründen jedoch stets kritisch zu betrachten.
Vorteile einer Holzterrasse
- Natürlichkeit und Wärme
- Unterschiedliche Preise und Qualitäten erhältlich
- Angenehmes Laufgefühl
- Gefälle können durch eine Unterkonstruktion aus Holz ausgeglichen werden
- Unterkonstruktion aus Holz bietet gute Durchlüftung
Nachteile einer Holzterrasse
- Bei Nässe rutschig
- Regelmäßige Pflege notwendig
- Holz kann fasern oder splittern
- Anfälligkeit für Moos, Verwitterung und Fäulnis sehr hoch
WPC als Terrassenbelag
WPC steht für „Wood-Plastic-Composite“, also ein Holz-Kunststoff-Verbundmaterial. Dieser Bodenbelag ähnelt einem Holzdielenboden optisch sehr stark, weist aber andere Eigenschaften auf. Während natürliches Holz als Bodenbelag eine Lebensdauer von 10-15 Jahren hat, kann WPC bis zu 25 Jahre halten.
Vorteile einer WPC-Terrasse
- Verschiedene Optiken erhältlich
- Sehr langlebig
- Pflegeleicht
- Rutschhemmend, splitterfrei
- Einfach zu verlegen
- Beständig gegen Chemie, Öle, Wasser, Insekten, Pilze
- Bestens geeignet für Poolbesitzer, da chlorbeständig
Nachteile einer WPC-Terrasse
- Kein natürliches Material (relevant für Naturliebhaber)
- Stärkere Aufheizung des Bodens im Sommer als bei Echtholz-Dielen
Betonplatten/Pflastersteine als Terrassenbelag
Wer denkt, dass ein Bodenbelag aus Betonplatten trist und langweilig sein könnte, irrt sich. Mittlerweile gibt es verschiedenste Farben und Formen auf dem Markt. Mithilfe der entsprechenden Bearbeitung ist eine Unterscheidung von Naturstein kaum noch möglich.
Bei der Konstruktion einer Terrasse mit Betonplatten oder Pflastersteinen sollte darauf geachtet werden, dass ein leichtes Gefälle vorhanden ist, sodass das Regenwasser problemlos ablaufen kann. Im Gegensatz zu Naturstein sind Betonplatten und Pflastersteine erheblich günstiger.
Wer gerne mit Beton arbeitet, kann die Betonpflaster auch selbst herstellen. Im Handel gibt es verschiedenste Gussformen. Den Beton können Sie sich entweder anliefern lassen oder selbst anmischen.
Vorteile von Betonplatten/Pflastersteinen
- Langlebig und robuster als Holz oder WPC
- Bei Nässe rutschfest
- Keine besondere Pflege notwendig
Nachteile von Betonplatten/Pflastersteinen
- Dunkle Steine können sehr heiß werden
- Ein entwässerndes Gefälle ist notwendig
Fliesen/Feinsteinzeug als Terrassenbelag
Keramikplatten für die Terrasse sind sehr flach und haben eine Stärke von circa 2 cm. Die Formate der Platten an sich sind dagegen recht groß. Die ein oder andere Ausführung misst sogar eine Länge von über einen Meter. Die Kombination aus natürlich wirkenden Optiken und diversen Formaten werten die Ästhetik einer Terrasse ausgesprochen auf.
Vorteile von Fliesen/Feinsteinzeug
- Geringe Wasseraufnahme
- Rutschfest
- Wetterbeständig
- Kein extravaganter Pflegeaufwand (Bearbeitung mit Hochdruckreiniger möglich)
- Beständig gegen Grünspan, Schimmel, Salze
Nachteile von Fliesen/Feinsteinzeug
- Teuer in der Anschaffung
- Verlegung ist eher aufwendig
Kies und Splitt als Terrassenbelag
Kies und Splitt sind sehr flexibel in der Terrassenplanung einzubauen. Auch runde, ovale oder geschwungene Terrassenformen können unter Einsatz von Zierkies oder Ziersplitt problemlos verwirklicht werden. Allerdings ist eine gründliche Vorbereitung von Nöten.
Um den Bodenbelag zu stabilisieren, werden sogenannte Wabenprofile ausgelegt. Diese werden Wabe für Wabe mit dem Kies oder Splitt befüllt. Der Pflegeaufwand kann noch geringer gehalten werden, wenn unter dem Belag eine Schicht Unkrautvlies verlegt wird, sodass kein Grün durchkommen kann.
Vorteile von Kies und Splitt
- Flexibel einsetzbar
- Schnelle Umsetzung möglich
- Wetterbeständig
- Sehr preiswert
Nachteile von Kies und Splitt
- Unangenehm zum barfuß laufen
- „Instabile“ Oberfläche (Tische und Stühle können wackeln)
- Schwer zu reinigen
Naturstein als Terrassenbelag
Durch die individuelle Beschaffenheit der Natursteinplatten, kann nicht nur ein rustikaler Stil geschaffen werden, sondern wird auch die Gestaltung einer modernen und eleganten Terrasse ermöglicht. Natursteine können in Form von Pflastersteinen, Mosaik oder Platten eingesetzt werden.
Jeder Naturstein bringt verschiedene Eigenschaften mit sich, sodass die Wahl des Materials gut überlegt sein sollte. Kalkstein bedarf einer ausreichenden Frosthärte während Gneis im Allgemeinen sehr robust und unempfindlich ist. Granit kann sehr gut an schattigen Plätzen verlegt werden, weil es nicht so schnell vermoost. Im Gegensatz dazu steht Travertin, das sehr gut an sonnigen Plätzen aufgehoben ist.
Vorteile von Natursteinen
- Farbecht, robust, frostsicher
- Langlebig und sehr hochwertig
- Pflegeleicht
Nachteile von Natursteinen
- Hoher Kostenaufwand
- Aufgrund unregelmäßiger Kanten schwerer zu verlegen
- Anfällig für Schmutz, wenn keine Imprägnierung erfolgt
Welcher Terrassenbelag soll es sein?
In der Summe ist zu sehen, dass jeder Terrassenbelag Vor- und Nachteile mit sich bringt. Es bleibt individuell abzuwägen, welche Bedürfnisse mit der Terrasse befriedigt werden sollen:
- Welches Budget steht zur Verfügung?
- Wie ist der Untergrund zu bewerten?
- Welchen Wetterbedingungen muss der Belag standhalten können?
- Wie viel Aufwand soll die Pflege mit sich bringen?
All diese und mehr Faktoren sollten bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Terrassenbelag eine Rolle spielen. Sind sie dann fündig geworden, geht es noch darum, die Terrasse zu verschönern.
Um den passenden Belag auszuwählen, können Sie sich an folgenden Kriterien orientieren:
1. Optik
An dieser Stelle stehen die individuellen Vorlieben im Vordergrund.
2. Haptik
Anhand von Mustern kann festgestellt werden, welches Gefühl der Belag beim Betreten gibt. Von glatt bis angeraut gibt es unzählige Varianten.
3. Pflege und Reinigung
Ansprechender Terrassenbelag soll auch ansprechend bleiben. Aus diesem Grund sollte man sich genau informieren, wie pflegeintensiv der jeweilige Terrassenbelag ist.
4. Langlebigkeit
Um nicht nach kurzer Zeit renovieren zu müssen, sollte auch auf die Beständigkeit des gewünschten Materials geachtet werden.
5. Rutschfestigkeit
Manche Materialien sind dank ihrer Oberfläche rutschfester als andere.
6. Frostbeständigkeit
Die schwersten Schäden entstehen im Außenbereich häufig durch Frost. Achten Sie daher darauf, dass der Terrassenbelag frostbeständig ist.
7. Der ökologische Gedanke
Nachhaltigkeit ist ein immer größer werdender Faktor in der heutigen Gesellschaft. So kann auch bei Terrassenbelägen auf diesen Aspekt geachtet werden.
8. Preis
Man sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis immer im Auge behalten. Außerdem lohnt es sich Preise des Fachhandels und Preise im Internet zu vergleichen.
9. Verlegung
Verschiedene Beläge erfordern verschiedene Arten der Verlegung. Wer handwerklich eher unbegabt ist, kann einen professionellen Fliesenleger beauftragen.
Hallo Herr Hochwarth,
das ist echt ein toller, umfassender Beitrag mit allem was man braucht. Selten findet man dies so beschrieben. Angefangen von den Fotos bis zu den Beschreibungen. So viele Möglichkeiten und Dinge zu beachten. Das Sie die Nachhaltigkeit hervorheben gefällt mir besonders gut. Je kürzer die Weg desto besser, je weniger verarbeitet desto besser. Wir haben uns für Natursteine aus der Region entschieden, etwas teurer, dafür schonender. Die Firma Zellmer konnte uns dabei sehr gut helfen.